Bekanntlich ziehen wir ja in dieser Saison ins Pokalfinale ein
*hüstel*. Und darum habe ich mir vorgenommen, bei allen Spielen dabei gewesen zu sein. Noch heute kann ich nämlich von Greifswald an alle Stationen auf dem Weg zum Titel 1995 durchrattern, hab allerdings damals "nur" drei Spiele gesehen.
Der nächste Name, bitte...
Nach der Auftakthürde Regensburg ging es nun also wieder Richtung Süden - nach Heidenheim, wo ich erst im Februar 2010 zu Besuch war. Seither hat sich einiges getan: Das Stadion ist keine Baustelle mehr, hat dafür aber schon den dritten Namen innerhalb von drei Jahren (Erst Albstadion, dann Gagfah-Arena, jetzt Voith-Arena - Kommentar überflüssig) und, auch nicht zu verachten: Es liegt kein Schnee mehr. Unverändert ist dagegen die Spielklasse des FCH, auch wenn der kleine Klub mit dem nicht ganz so kleinen Geldgeber gerne in die 2. Bundesliga möchte.
Potential gibt es in der 50.000-Einwohner-Stadt im Osten Baden-Württembergs immerhin. 10.000 Zuschauer im (zumindest offiziell) ausverkauften Stadion sorgen für eine nette Pokalstimmung, sogar so etwas wie Ultras gibt es hier. "Flavia Heidenheim" hängt da unter anderem am Zaun, was für mich zwar irgendwie so klingt wie "Jimi Blue Ochsenknecht" oder "San Diego Feldbusch Pooth", aber mich fragt ja keiner. Immerhin sorgen sie für Stimmung, und das ist ja die Hauptsache.
MATS als Retter
Die vom ohnehin etwas übermotivierten Stadionsprecher angekündigte "Choreographie" (oder habe ich mich verhört?) bleibt derweil aus, dafür gibt es zum Intro im Gästeblock etwas Pyro zu sehen. Was folgt, sind 120 torlose Minuten, die einzig und allein von ihrer Spannung leben. Zwar ist die Borussia insbesondere in den zweiten 45 Minuten die deutlich feldüberlegene Mannschaft, besonders im Sturm hapert es aber. Mit etwas Pech hätte das Ganze auch nach hinten losgehen können, so aber heißt es wie in der 2. Runde der vergangenen Saison Elfmeterschießen. Und wie gegen Leverkusen haben wir das bessere Ende für uns, Marc Andre ter Stegen hält zweimal und wird zum Mann des Abends.
Erleichtert geht es somit eine Stunde später als geplant auf den Heimweg. Und im Kopf nimmt er bereits Formen an, der Satz. "Also damals, 2011/2012, da fing alles in Regensburg an. Und dann kam, lass mich überlegen, ach ja, Heidenheim, das war ziemlich knapp. Und danach kam dann....."
Bleibt der Blick auf die "DJ-Ötzi-Hitmix-Skala". Vor 20 Monaten gab es eine 4+. Ob es besser er geworden ist? Leider nicht...
Die Setlist des FCH:
1. Scorpions - Rock you like a hurricane. Ach, die ollen Skorpione... Passt ganz gut ins Stadion, würde ich daheim aber nie hören.
2. Höhner - Wenn nicht jetzt, wann dann? Ach, die ollen Höhner... Passt ganz gut ins Stadion, würde ich daheim aber nie hören.
3. Juli - Elektrisches Gefühl. Nicht mehr ganz frisch. Aber "Heute wird ein guter Tag" ist ein schönes Motto. Besonders vor Pokalspielen.
4. Bon Jovi - It's my life. Bon Jovi lief hier schon 2010 gleich doppelt. Warum weiß der Himmel. Hängt mir zum Hals raus..
5. Bon Jovi - Runaway. Gibt's in Heidenheim nen Bon-Jovi-Fanclub oder was? Wobei: Runaway ist ja noch halbwegs hörbar. Trotzdem: Next, please.
6. RaMaRo - Mein Herz schlägt für dich FCH. Billiger 08/15-Text a la "Wir werden immer zueinander stehen". Brav mit Sponsorname. Grausam.
7. Die Vier - Stadionsong. Siehe 2010: 1000 Mal besser als als "offiziellen" Hymnen. Nicht so glatt gebügelt. Daumen hoch!
8. Mike and the Mechanics - Word of mouth. Sieh an, ein echter Klassiker. Vielleicht wird es ja doch noch was mit ner anständigen Note...
9. DJ Ötzi - Sweet Caroline. ... oder auch nicht. Die einzige Regel schreibt vor: Der Kirmes-Ösi bedeutet automatisch die 6. Und tschüss.
Fazit: Nach ner Riesen-Note sah es ohnehin nicht aus. Doch dann kam der Ötzi - auch noch mit einem seiner grausamsten Stücke. Zum Gesamtstand.