WM 2014 in Natal/Brasilien (Juni 2014)

Arena das Dunas in Natal

Vorweg: Diese Tour hatte nicht viel mit Groundhopping zu tun, daher fällt dieser Bericht etwas kürzer aus als gewohnt.

Mexiko – Kamerun 1:0 (13.6.2014)

Außenansicht der Arena das Dunas
Es geht schlechter: Zwei Wochen Natal, eine relativ entspannte Stadt, schön am Meer gelegen, dazu eigentlich eine Gute-Wetter-Garantie - da fiel es dann auch kaum noch ins Gewicht, dass "nur" vier Vorrundenspiele in der Arena das Dunas stattfanden. Also ging es in knapp 24 Stunden den nicht unbedingt kürzesten Weg über Frankfurt, Lissabon und Brasilia nach Natal.

Der Flughafen in Natal funktionierte 14 Tage nach seiner Eröffnung (...) auch mitten in der Nacht zum Glück reibungslos, wenige Stunden später knallte dann auch schon die Sonne vom blauen Himmel. Schade nur, dass es damit einen Tag später schon vorbei war - fünf Tage am Stück sollte es nun regnen, und zwar nicht nur ein bisschen, sondern sintflutartig. Nun, zu guter Stimmung trug das nicht gerade bei...

Leeres WM-Stadion in Natal
Immerhin wurde wenig später auch zum ersten Mal gekickt, auf dem Plan stand Mexiko gegen Kamerun, das zweite Spiel der WM 2014. Etwa 15.000 Mexikaner sorgten besonders bei der Hymne für die erste Gänsehaut und wurden trotz zweier aberkannter Tore von Giovani dos Santos mit einem späten Sieg belohnt. Bei Kamerun erlebte Volker Finke im ersten WM-Spiel seiner Trainer-Karriere dagegen eine bittere Niederlage, der später zwei weitere folgen sollten.

Schauplatz dieser und auch der kommenden drei Begegnungen war die Arena das Dunas mit ihren 40.000 Plätzen. Der Name verrät bereits das kuriose Design, das an die riesigen Dünen erinnert, für die Natal über seine Grenzen hinaus bekannt ist. Dumm nur, das Natal über keinen Erstligisten verfügt. Sowohl America FC als auch ABC FC spielen derzeit in der zweiten Liga, künftig wird hier nur America Untermieter sein.

USA gegen Ghana in Natal
Ghana - USA 1:2 (16.6.2014)

Drei Tage später stand Spiel Nummer zwei an - leider noch immer bei Regen, aber dafür 29 Grad. Diesmal immerhin ein Spiel der deutschen Gruppe, also durchaus interessant, zumal auch Jürgen Klinsmann seine Aufwartung machte (sein erster Facebook-Kommentar nach der Landung in Natal: "Regen, Regen und noch mehr Regen").

Einer ebenfalls eindrucksvollen US-Hymne folgte ein wirklich gute Spiel. Clint Dempsey erzielte nach 30 Sekunden das fünftschnellste Tor der WM-Geschichte, nach der Pause glich Ghana aus, ehe der eingewechselte Hertha-Profi John Brooks wenige Minuten vor Schluss den Siegtreffer köpfte - so, wie er es wenige Tage zuvor geträumt hatte. Die US-Fans standen Kopf, vielleicht wird das ja doch noch was mit dem Soccer made in USA.

Modell der Arena das Dunas
Japan - Griechenland 0:0 (19.6.2014)

Wieder drei Tage später, wieder Regen. Inzwischen waren die Baugruben rund um das Stadion - das Gelände war noch immer eine einzige Baustelle - vollgelaufen, angeblich soll sogar ein Volunteer mit seinem Paddelboot dort Runden gedreht haben. Entstehen soll dort übrigens ein künstlicher See. Welch Ironie.

Das Spiel darf wohl als eines der schlechtesten der WM bezeichnet werden. Griechenland gelang sogar das Kunststück, im achten WM-Spiel seiner Geschichte zum siebten Mal kein Tor zu schießen. Irgendwie verrückt, dass es am Ende noch zum Achtelfinale reichte. Die Zuschauerzahl betrug übrigens bei allen vier Spielen zwischen 39.000 und 40.000 - heute lag sie bei exakt 39.485.

Uruguay gegen Italien
Italien - Uruguay 0:1 (24.6.2014)

Das Beste zum Schluss: Sonne, 33 Grad und ein echter Kracher. Nach England musste es in der "Todesgruppe D" einen zweiten Ex-Weltmeister erwischen, und am Ende traf es Italien. Was vielleicht auch an mir lag: Schon 2010 in Südafrika saß ich auf der Tribüne, als Italien sein letztes Vorrundenspiel verlor und die Heimreise antreten musste.

"Highlight" auf dem Rasen war freilich die Beiß-Attacke von Luis Suarez gegen Giorgio Chiellini, die ich zunächst als versuchten Kopfstoß interpretierte und erst auf der anschließenden Pressekonferenz aufgeschreckt wurde. Dort ging es ohnehin kurios zu - erst erklärte Cesare Prandelli seinen Rücktritt, dann auch der Verbandspräsident, muss doch alles nicht sein.

Für die Stadt Natal war damit das WM-Abenteuer beendet, für mich zwei Tage später auch. Diesmal ging es immerhin auf direktem Wege nach Lissabon und von dort mit einstündiger Verspätung nach Frankfurt, ehe am Abend das schöne Mönchengladbach erreicht war.

Fans der USA  Regen in Natal  Hintertortribüne