Irak - Iran 1:2 (Asien-Cup 2011 in Katar, 11.1.2011)

Al-Rayyan Stadium in Katar

Ein "Turnier der kurzen Wege" soll die WM 2022 in Katar werden. Was das heißt, zeigt der Asien-Cup: Vier der fünf Stadien befinden sich in Doha, heute ging es zur einzigen Ausnahme.

Al-Rayyan Stadium von außen
Das Al-Rayyan Stadium befindet sich in Al-Rayyan (ach?), der zweitgrößten Stadt des Landes. Wirklich weit weg von Doha liegt aber auch dieser Ground nicht, wie ein Blick auf die Karte zeigt.

Die Strecke stellte uns dennoch auf eine Geduldsprobe, denn entweder waren wir einfach blind, oder die Beschilderung hörte hinter Doha einfach auf. Jedenfalls verfuhren wir uns gnadenlos und fanden nur mühevoll auf den richtigen Weg zurück, um zehn Minuten vor Anpfiff das Stadion zu betreten. Uff.

Deja-vu in der Wüste

Erster Gedanke im Al-Rayyan Stadium: Hier war ich doch schon mal. Das Rund gleicht dem Al Gharafa Stadium bis ins Detail, einzig die Sitzschalen haben eine andere Farbe. Beide Stadien haben als Eröffnungsjahr ein "2003" stehen - "Buy one, get one free", oder was? Seltsam einzig, dass die offiziellen Fassungsvermögen leicht abweichen (Heute 27.000, gestern 25.000).

Iranische Fans in Burka
10.478 Zuschauer wollten in der auch Ahmed bin Ali Stadium genannten Arena das Duell der Erzrivalen Irak und Iran sehen. Dabei kam endlich einmal so etwas wie Stimmung auf - beide Fangruppen waren ordentlich vertreten und feuerten ihr Team lautstark an. In einem wirklich guten Spiel ging Titelverteidiger Irak mit dem deutschen Trainer Wolfgang Sidka zunächst in Führung, ehe Iran ausglich und kurz vor Schluss sogar den Siegtreffer erzielte.

Stau und Staub

Irans Fans feierten bis weit nach Spielende, was uns zumindest die Warterei auf dem Parkplatz etwas erträglicher machte. Denn dort herrschte ziemliches Chaos, bestand der Platz doch einfach nur aus einer großen, staubigen Fläche. Jeder fuhr, wie er wollte, und nach kurzer Zeit ging wenig überraschend gar nichts mehr...

Irgendwann löste sich der Knäuel dann doch, und wir kämpften uns aus der Wüste zurück in die Hauptstadt - vorbei an einigen Auffahrunfällen, die Fahrweise der Einheimischen ist teilweise zum Haare raufen. Nach einem Mitternachtssnack verschwanden wir in den Hotelbetten, um am nächsten Tag gestärkt ein wenig durch das Land zu düsen...

Flutlicht über dem Al-RayyanSchweigeminute für die Opfer des Flugzeugabsturzes in IranKamele in Doha