Borussia - Werder Bremen 2:2 (2.3.2018)

Sieg

Ach, Walli...

Als gegen Dortmund plötzlich ein "Gute Besserung, Walli!"- Spruchband vor der Nordkurve hing, machte sich schon ein ungutes Gefühl im Magen breit. Leider bestätigte sich schnell, dass es diesmal ernst ist. Schon einmal, im September 2003, hing ein solches Spruchband vor der Kurve. Diesmal wird Walli nicht "im Rückspiel die Daumen drücken" können.

Über Walli wurde in den letzten Tagen viel gesagt und geschrieben, eigentlich alles. Ein paar Worte müssen dennoch sein. In meiner "Fankarriere" war sie vor allem ab 1998 bis zum Umzug in den Borussia-Park präsent. Nahezu jeden Dienstag und Donnerstag war ein Besuch im Fanladen Pflicht, um zu quatschen, zu kickern oder zu tuppen. Und Walli war immer da, verkaufte mir meine ersten Auswärtskarten, B.O.-CDs oder einfach nur ein Bier.

Einmal, das muss so um 2000 herum gewesen sein, ging ich die Bökelstraße entlang zur alten Geschäftsstelle am Bökelberg. Warum, weiß ich nicht mehr. Plötzlich hörte ich ein lautes "Äääääärik, watt willst du denn hee?" aus weiter Ferne. Walli hatte das Fenster ihrer Wohnung aufgerissen und wollte quatschen. Schön. Auf der Hochzeit gemeinsamer Bekannter sind wir zusammen an der Tüschenbroicher Mühle Boot gefahren, gerudert habe natürlich ich. Das Foto habe ich gestern stundenlang gesucht und nicht gefunden, hoffentlich habe ich es noch.

Mit Walli gequatscht habe ich zuletzt auf dem Rückflug aus Barcelona, weil ich kurz vermisst worden war, hatte ich doch statt des gebuchten Busses ein Taxi zum Flughafen genommen. Das brachte mir beim Betreten der Maschine gleich mal eine kleine Standpauke von Walli ein, die ganz vorne saß. So war sie eben.

Ach, Walli... Jemanden wie dich wird es in unserer Fanszene wohl nicht mehr geben. Du hast alles mitgemacht, den Aufstieg 1965, alle Meisterschaften, die wilden 80er, das Ultra-Aufkommen in den 90ern, und am Ende sogar die Champions League.

Was für ein erfülltes Leben! Mach es gut, Walli!