FC Kiffen III - Club Latino Espanol 6:3 (1.6.2023, Nelonen Finnland)

Töölön pallokenttä des FC Kiffen in Helsinki

Eine Kreuzfahrt? "Frühestens mit 60", habe ich gesagt. "Das ist nur was für Rentner", habe ich gesagt. Und dann stand ich da plötzlich in Kiel am Ostseekai und bestieg den dicken Dampfer. Nur für fünf Tage, mal so zum Schnuppern, aber so viel zu meinen Grundsätzen...

FC Kiffen Ground
Helsinki und Tallinn hießen die Ziele. Und natürlich wälzte ich fleißig Spielpläne, auch wenn das Ganze mit Groundhopping nun wirklich nicht viel zu tun hatte. Aber hej, ein kleiner Stadionbesuch wird ja nun erlaubt sein, wenn es denn passt. Für den Freitag in Tallinn galt das leider nicht, weil der Pott dort schon um 18.00 Uhr ablegte. Für den Donnerstag in Helsinki dagegen schon: Leinen los um 23.59 Uhr erlaubte ein wenig Fußball im Vorfeld.

Historischer Ort

Das Angebot war wie zu erwarten dürftig: Der Pokal ging mit einer Ausnahme komplett am Mittwoch über die Bühne - und jene Ausnahme fand am Donnerstag ausgerechnet dort statt, wo ich schon war. Na vielen Dank.

Erik von Frenckells Plan in Helsinki
Also ging es hinab in die Fünftklassigkeit. Dafür war das Angebot dann gar nicht so schlecht: Der FC Kiffen hat dank seines Namens eine gewisse Bekanntheit, und gekickt wurde an einem gewissermaßen historischen Ort: 1915 wurde genau hier das erste Fußballstadion Finnlands erbaut, und bis 1947 trug hier die Nationalmannschaft ihre Länderspiele aus. Immerhin.

Eine Tribüne, zwei Plätze

Seit dem 100. Jubiläum im Jahr 2015 heißt der Platz dann auch nach seinem Gründer "Erik von Frenckells Plan", worauf eine kleine Tafel hinweist. Wobei genau genommen das Naturrasenplatz "Töölön pallokenttä 2" diesen Namen trägt. Heutiger Spielort ist der benachbarte Kunstrasen "Töölön pallokenttä 1", beide teilen sich aber eine Tribüne.

Töölön pallokenttä 1
Diese (recht neue) Tribüne ist mit ihren zahlreichen Holzbänken dann auch durchaus groß und bietet mit dem benachbarten Olympiastadion samt Turm zudem ein sehr schönes Panorama. Nun gut, inklusive mir verirrten sich nur elf Zuschauer zu dem Spiel, aber das war ja nicht anders zu erwarten.

Neun Tore, elf Zuschauer

Bis 17.59 Uhr hatten sogar Jugendmannschaften auf dem Kunstrasen trainiert, was mich doch leicht an der Austragung zweifeln ließ. Pünktlich um 18.00 Uhr stapften aber die Männer-Teams auf den Platz - puuh. Geboten wurde, nun ja, übersichtlicher Fußball mit immerhin neun Toren und viel Sonne. Geht schlechter.

Für mich ging es mit der Bahn zurück in den Hafen und noch ein paar Meter zu Fuß zum Schiff, um noch ein paar Happen zu essen. Das ist übrigens die Hauptbeschäftigung auf so einem Kreuzfahrtschiff. Neben Im-Weg-Stehen und Sich-Vordrängeln. Aber das nur am Rande.

Eine Kreuzfahrt? Frühestens wieder mit 60!

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