Malta zählt zu jenen Ländern, die der gemeine Hopper nur einmal im Leben besucht. Aus gutem Grund: Die Premier League wird zum Großteil in nur zwei Stadien ausgespielt, auch darunter gibt es kaum mehr Spielorte, zudem ist das Gebotene meist arg dürftig. Und doch zog es uns nach
15 Jahren wieder auf die Insel.
Das hatte mit Fußball freilich eher wenig zu tun, sondern mehr mit der familiären Wahl des sommerlichen Urlaubsziels. Aber, klar, zwischen Pool und abendlichem Büffet war auch Zeit für den runden Ball. Schließlich musste dem ein Jahr alten Sohn ja auch zu Läderpunkt Nummer vier verholfen werden.
Keine Sirens im Sirens-Stadium
Etwas ärgerlich aus Elternsicht: Während 2007 noch Zweitligaspiele um 9 Uhr angepfiffen wurden, ist im Jahr 2022 die früheste (!) Anstoßzeit egal in welcher Spielklasse 18.00 Uhr. Da hat mal wieder keiner an die Kleinkinder gedacht, tss tss. Aber es ist ja Urlaub, da kann der Racker auch mal später in Bett.
Genug geheult. Die Wahl fiel auf das Sirens Stadium in St Paul's Bay, in dem eigentlich der Sirens FC beheimatet ist. Weil das kleine Viereck aber keine Erstliga-Zulassung hat, finden dort halt jede Menge andere Spiele ohne Beteiligung der Sirenen statt. So wie heute im Pokal-Wettbewerb für Nicht-Erstligisten, an dem übrigens (anders als in der Liga) auch Teams von der Nachbarinsel Gozo teilnehmen.
Blocktrennung für vier Teams
Für 5 Euro ging es auf die einzige Tribüne, die wie auf Malta üblich in zwei Sektoren unterteilt ist - auch heute gab es gleich zwei Spiele in Folge, eine Fantrennung für die ingesamt vier Gruppen ist als Folge vorgeschrieben. Heute war diese freilich nicht wirklich nötig, 80 Zuschauer dürften es am Ende geworden sein. Wenig überraschend ging es äußerst gemütlich zu, auch reichlich Tore gab es zu sehen, davon alleine vier durch einen Kolumbianer namens Daniel Mesa Pineros. Nun denn.
Frau und das auf den blauen Sitzschalten turnende Kind waren also zufrieden, und so ging es zurück ins Mietauto und durch den Linksverkehr wieder Richtung Hotel. Und, immerhin, drei Tage später zog ich dann noch einmal los, um ein kleines Bonbon zu vernaschen - einen Besuch bei den "Revoluzzern" auf Gozo.