Kroaten sind kinderfreundlich, so steht es in jedem Reiseführer. Und, Halleluja, es stimmt: Es dauert nur wenige Minuten, bis auf der kleinen Tribüne in Cibaca mein Dreijähriger erst mit Schokokeksen überhäuft und dann mit sämtlichen deutschen Wort-Fetzen belustigt wurde ("Torwart", "Eckball"), die die zumeist älteren Männer so im Repertoire hatten. Herrlich.

80 Zuschauer im Stadion Tarantela

"Family Hopping" stand also wieder auf dem Programm. Heißt: Langes Wochenende in Dubrovnik, viel Eis essen, die Stadtmauer erklimmen und einen leicht veträglichen Kick mitnehmen. Den Zuschlag erhielt der NK Zupa Dubrovacka im Vorort Cibaca, fünfte Liga, zwei Tribünen mit gelben Sitzschalen, 80 Zuschauer im Stadion Tarantela, 5 Euro Eintritt mit Eintrittskarte. Joa, passt.

Was muss man sonst wissen? Der Verein wurde 1971 bzw in seiner heutigen Form durch eine Fusion 1979 gegründet, das Stadion entstand nach Klubangaben "in den 1980er Jahren", und wenig später wirbelte auch hier der Krieg vieles durcheinander. "Im Heimatkrieg erlitt der Verein enorme Schäden, da der Angreifer Trainingsgeräte und Gelder für die Instandhaltung des Platzes stahl, die Umkleidekabinen verwüstete, Trophäen und andere Auszeichnungen wegnahm, sodass der Verein nur schwer zu unterhalten war", heißt es dazu auf der Vereins-Homepage. Wahnsinn.

Hajduk überall

Was sonst noch auffiel: 15 Jahre nach unserem letzten Besuch in Dubrovnik ist der Süden Kroatiens noch immer übersät mit - durchgehend sehenswerten - Hajduk-Graffiti. Wirklich beeindruckend. Fährt man dagegen kurz rüber nach Bosnien-Herzegowina, finden sich dort nach Betreten der Republika Srpska unzählige "Z"-Schmierereien. Wirklich abstoßend.

Dubrovnik erwies sich als unfassbar teurer - der Rundgang auf der Stadtmauer kostet pro Person, haltet euch fest, 35 Euro. Unfassbar schön ist es aber natürlich auch. Fand auch der Sohn - weniger wegen Länderpunkt Nummer sieben, sondern vielmehr wegen der vielen Schokokekse. Lecker.