Es ist Zeit für eine kleine Liste. Aus aktuellem Anlass diesmal: Die dämlichsten Stadionnamen weit und breit.

10. Montanhydraulik-Stadion (Holzwickede)
9. Mage Solar Stadion (Freiburg)
8. Grümmi-Arena (Neumünster)
7. Nudelarena (Riesa)
6. bluechip Arena (Meuselwitz)
5. schauinslandreisen-Arena (Duisburg)
4. Langnese Happiness Stadion (Bergedorf)
3. Keine-Sorgen-Arena (Ried)
2. Pokerstars.de-Stadion an der Lohmühle (Lübeck)
1. Dietmar-Hopp-Stadion (Hoffenheim)

Feueralarm! Oder so ähnlich.

Eine Liste der Grauens, fürwahr. Und leider eine schier endlose. Neustes Beispiel sind die Würzburger Kickers, unser heutiges Ziel. Denn deren traditionsreiches Stadion am Dallenberg trägt seit März 2013 die gruselige Bezeichnung "flyeralarm Arena". Wer in Gottes Namen genehmigt so etwas?

Aber so ist das eben: Sportlicher Erfolg zieht immer auch einen Rattenschwanz unschöner Entwicklungen nach sich. Im Falle der Kickers war der Erfolg nicht nur groß, sondern vor allem schnell: Im Sommer 2012 gehörte der Ex-Zweitligist (1977/1978) zu jener Handvoll Klubs in Deutschland, die dank der Ligenreform gleich zwei Klassen empor kletterten. Die Folge: Regionalliga statt Landesliga Bayern Nord.

Auf dem Weg zur Fußballstadt?

Und, fast noch wichtiger: Plötzlich spielen die Würzburger Kickers sogar höher als der Lokalrivale Würzburger FV. Und das vor einer durchaus ansehnlichen Kulisse. Zum ersten Heimspiel der Saison kommen 3013 Zuschauer. "Vielleicht wird aus Würzburg doch noch eine Fußballstadt", sagt Klubchef Michael Schlagbauer in der Stadionzeitung. Bislang ist die Stadt in der Tat eher für Basketball und hier freilich Dirk Nowitzki bekannt. Der NBA Star kickte erst Ende Juni am Dallenberg in einem Benefizspiel - vor 11.000 Zuschauern...

So voll wird es heute nicht, trotz - oder wegen? - Temperaturen von jenseits der 30 Grad. Gut gefüllt ist immerhin der Gästeblock. Alles in allem dürften gut 800 Gäste dagewesen sein, weshalb ich meine Meinung von vor einem Jahr nur wiederholen kann und behaupte, dass die Bayern den besten Amateur-Support des Landes haben. Auch beim heutigen Auswärtssieg haben sie die Stimmungshoheit, nur ab und an kann der Würzburger B-Block auf der Haupttribüne dagegenhalten.

Gemütlichkeit am Dallenberg

Seit 1967 ist das Stadion am Dallenberg (Dallenbergstadion, Kickers-Stadion) die Heimstätte der "Roten" und war es auch in der erwähnten Zweitliga-Saison - als, man mag es kaum glauben, auch der Lokalrivale WFV zweitklassig war. 14.500 beträgt heute das Fassungsvermögen, 4000 davon finden auf der sowohl mit Steh- als auch Sitzplätzen ausgestatteten Tribüne Platz, der Rest auf den erst 1975 fertig gestellten Stufen rundherum. Auch die Borussia spielte in der kleinen, gemütlichen Arena einst: 1988 im Halbfinale des Fuji Cups, 5:4 i.E. gegen Werder Bremen.

Was der Anlage fehlt, ist einzig ein Flutlicht. Das soll, so hieß es im März, vielleicht schon bald durch das Geld des neuen Namenssponsors errichtet werden. Noch ist davon nichts zu sehen. Man darf gespannt sein.

Bleibt die Frage: Was für Musik wird in Würzburg gespielt?

Die Setlist der Würzburger Kickers:

1. Gnarls Barkley - Crazy. Die allgemeine Lobpreisung des Herrn Barkley teile ich zwar nicht, dennoch ein guter Auftakt.
2. Beyonce - Halo. Nee. Nee. Neeeeee. Nicht Beyonce. Nee. Neeeeee.
3. Indeep - Last night a DJ saved my life. Der Vorläufer von "Sie liebt den DJ", quasi. Spaß beiseite: Groß. Größer. Weltklasse!
4. Duffy - Warwick Avenue. Musik für Intellektuelle... Intelektuelle... Inte.... egal, für mich nicht.
5. Outkast - Roses. Rosen riechen also wie "Poo"? Soso. Schon nicht schlecht, würde im Auto dennoch den Sender wechseln.
6. Nelly Furtado - Say it right. Ich fand Frau Furtado mal richtig gut. Und heute... auch.

Fazit: Mittendrin ein echter Kracher. Der Rest zwar nur "nett", trotzdem gibts nur wegen Indeep noch ne 2-. Zum Gesamtstand.