Morgens in China Town, mittags in Little India und abends bei einem rein japanischen Fußballklub - Singapur bietet auf kleinstem Raum wahrlich eine kunterbunte Asien-Mischung. Ganz abgesehen von der amerikanischen Skyline, dem europäischem Essen und den afrikanischen Tieren im Zoo, versteht sich... Schon eine verrückte Stadt!
Nachdem wir am
Vortag also noch einem französischen Team zuschauten, ging es heute zum Ableger des J-League-Klubs Albirex Niigata. Seit der Gründung im Jahr 2004 spielen hier nur Japaner. Mit mehr oder weniger Erfolg: Mehr als ein fünfter Platz sprang bislang noch nicht heraus.
Albirex: “Flying ahead to become King"
Eine Heimat hat der Klub, dessen Name sich aus dem blau-orangen Stern
Albireo und dem lateinischen
Rex für König zusammensetzt, in Südwesten des Inselstaats gefunden. Das Jurong East Stadium wurde 1998 in Nachbarschaft des chinesischen Gartens errichtet, hat ein Fassungsvermögen von nur 2700, dafür aber einen seltenen Vorteil: Als eines von nur zwei Stadien der S-League verzichtet das Stadion auf eine Laufbahn.
Benannt ist das Stadion nach dem Stadtteil Jurong, dessen Land in großen Teilen dem Meer abgerungen wurde. Besonders die recht groß wirkende Haupttribüne ist ein Blickfang und weist dem Suchenden den Weg. Wer dagegen etwas fauler ist, kann sich in einem recht lustig gemachten
Video auf der Vereins-Homepage von zwei Spielern den Weg erklären lassen - Zwischenmahlzeit an der Ecke und Besuch im Supermarkt inklusive.
Cheerleader, Gesänge und eine überragende Nummer 10
Zum Spiel gegen Geylang United sind offiziell 1538 Zuschauer gekommen - was doch etwas hoch gegriffen scheint, wir hatten auf 500 getippt. Immerhin gibt es ein paar Schlachtrufe, auch wenn die zum Großteil von den auf der Tribüne sitzenden Cheerleadern angestimmt werden.
Und, wer hätte das gedacht, das Spiel macht sogar richtig Spaß. Was nicht zuletzt an der überragenden Nummer 10 der Hausherren liegt, einem 21 Jahre alten Japaner namens Tatsuro Inui. Wird bestimmt der neue Kagawa :-) Allen Spielervermittlern sei besonders sein 2:0 (siehe Video) ans Herz gelegt. Diesen Hammer hätte wohl auch "Welttorhüter" Lutz Pfannenstiel nicht gehalten, der bei den Gästen 1999 zwischen den Pfosten stand, ehe er wegen angeblichen Wettbetrugs 101 Tage in Singapurs Gefängnis saß.
Bevor auch wir wegen Kaugummi-Ausspuckens oder sonstigen Schwerverbrechen im Knast landen, machen wir uns nach einem weiteren Sightseeing-Tag wieder von der Insel, um eine weitere Millionen-Metropole anzusteuern: Hong Kong.