Glaubt man dem südafrikanischem Fernsehen, war Portugals WM-Generalprobe erst das zweite Fußballspiel in diesem 1956 erbauten und mehrfach renovierten Rund. Das Wort "Rund" darf man hier übrigens ausnahmsweise einmal wörtlich nehmen - wie beim Cricket üblich bilden die Tribünen und der Rasen einen hübschen 360-Grad-Kreis. Mittendrin: Ein paar Linien, zwei Tore, und schon war dem Fußball die Bühne bereitet.
27.000 Fans kamen in das 34.000 Zuschauer fassende Stadion, das damit offiziell ausverkauft war. Die große portugiesische Kolonie in Südafrika machte die Begegnung zu einem Heimspiel für die Seleccao (--> Video) - wobei der Großteil natürlich gekommen war, um einen gewissen Herrn Ronaldo zu sehen. Als der dann endlich eingewechselt wurde, tröteten gefühlte 100.000 Vuvuzelas gleichzeitig und gaben einen Vorgeschmack auf das, was da noch kommen sollte...
38.646 Zuschauer machten sich in der etwas ungewöhnlichen WM-Arena - drei Viertel der Ränge sind unüberdacht, dazu gibt es eine Laufbahn - breit. Wenig überraschend drückte der Großteil den Three Lions die Daumen und hatte alle verfügbaren Plätze mit Georgskreuzen zugepflastert - gestört freilich von den unvermeidlichen deutschen Hopper/Fanclub/Einzelpersonen-Fahnen. Kommentar überflüssig.
Steven Gerrard sorgte in der 4. Minuten für einen englischen Auftakt nach Maß, ehe Flutschfinger Robert Green dem schlechten Ruf englischer Torhüter gerecht wurde und sich um weitere WM-Einsätze brachte. In der zweiten Halbzeit hielt ein gewisser Michael Bradley die US-Abwehr souverän dicht und bescherte den Amerikanern zum Auftakt einen verdienten Punkt. Zurück nach Johannesburg ging es diesmal in "nur" dreieinhalb Stunden...
Tatsächlich bedeuteten die 23.871 Fans sogar den schlechtesten Besuch bei einem WM-Spiel seit 24 Jahren. Oder wie eine englische Fanseite aufzeigte: Selbst zum Drittligaspiel zwischen Leeds United und Milton Keynes kamen wenige Wochen zuvor mehr Fans...
An den Kiwis lag es jedenfalls nicht, dass das Stadion halbleer war: Gut 7000 Neuseeländer bevölkerten die Tribünen und wurden für ihr Kommen belohnt: Winston Reids Kopfballtor in der 93. Minute bescherte Neuseeland den ersten Punktgewinn bei einer WM-Endrunde überhaupt.
Cheerio!
Vor dem Umbau, der erst im Oktober 2009 abgeschlossen wurde, fanden 80.000 Fans in Südafrikas erstem reinen Fußball-Stadion Platz. Durch den Ausbau erhöhte sich das Fassungsvermögen auf über 90.000, auch wenn während der WM "nur" 84.490 Zuschauer zugelassen waren. In der Liste "meiner" größten Stadien reicht das immerhin zu Platz fünf.
Zum Gruppenspiel zwischen Argentinien und Südkorea kamen immerhin 82.174, wobei sich die Sympathien in etwa die Waage hielten. Besonders nervig mal wieder die Vuvuzelas, die leider die Dauer-Gesänge der ständig hüpfenden Argentinier fast vollständig übertönten. Auf dem Platz begeisterte Gonzalo Higuain mit dem einzigen Dreierpack dieser WM sowie ein gewisser Diego Maradona, der einen hohen Ball in seine Richtung lässig mit der Hacke weiterleitete. Einfach groß, der Mann!