Den Ascheplätzen in Deutschland geht es zunehmend an den Kragen, "Kunstrasen" heißt das neue Zauberwort. Leicht wehmütig denke ich zurück an offene Knie in der E-Jugend, aus denen nach den Spielen in der heimischen Badewanne die Steinchen gepult wurden.
        
        
        
       
        Auch aus Hopper-Sicht verlieren Ascheplätze an Bedeutung - die größten Anlagen in Deutschland kommen gerade mal auf ein Fassungsvermögen von 8000, alle liegen
        
         in NRW
        
        . Direkt dahinter folgt dann schon der Sportplatz am Birkenberg in Leverkusen.
        
         Und so fand am heutigen Sonntag erst zum zweiten Mal ein Ascheplatz Einzug auf meine Groundliste  - nach dem
         
          Eisenbahnerstadion
         
         in Düsseldorf. Aber warum auch nicht? Eine recht eigenwillige Tribüne nebst Sprecherturm und viele Stufen geben mehr her als mancher Oberliga-Ground.
         
          
           Eine Tribüne und viele Stufen
          
          
           Wobei: Tribüne? Sprecherturm?  Heute durfte ich mal mein Stadion-Vokabular erweitern: Am Birkenberg wird ganz offiziell vom "Terrassenhaus" und dem angrenzenden "Platzwärterhochsitz" gesprochen. Aha. Na, von mir aus.
           
            
            
             Seit 1903 gibt es die äußert weitläufige Anlage im Stadtteil Opladen, Anfang der 1960er Jahre entstand besagtes "Terrassenhaus". Seither ist immer wieder von einer Modernisierung die Rede, doch die
             
              verzögert sich
             
             derzeit. Gut möglich also, dass auch die Asche schon bald Geschichte ist.
             
              
               Nebenplatzgefahr gebannt
              
              
               Einer der Hausherren am direkt neben der A3 gelegenen Birkenberg ist der FC Leverkusen mit seiner etwas ungewöhnlichen Philosophie. Aufgenommen werden "nur ausgesuchte Spieler, die hinsichtlich ihrer Fähigkeiten, Fertigkeiten und Mentalitäten zu unserer erfolgsorientierten Art passen", ist auf der
               
                Homepage
               
               zu lesen und: "Es gibt ausschließlich eine Mannschaft mit einem Kader von ca. 24 Spielern, die für die Umsetzung der gemeinsamen, ehrgeizigen Zielsetzungen steht." Zu der gehörte zuletzt sogar
               
                Ioannis Masmanidis
               
               .
               
                Zum heutigen Saisonstart in der Bezirksliga kamen offiziell 55 Zuschauer. Und sie alle sahen den großen Nachteil von Ascheplätzen: Nach gefühlt drei Monaten ohne Regen staubte es bei jedem Zweikampf. Wie schön, wenn man da einfach im Gras sitzen und den netten Kick genießen kann.