Als "Derby aller Derbys" kündigte der Stadionsprecher das Duell zwischen Helmond und Eindhoven an, und das war vielleicht ein ganz klein wenig übertrieben. Für beide Zweitligisten ist das Duell aber das Spiel des Jahres - nicht erst, seit sich die Ultras Eindhovia nach einem Fahnenverlust an den Nachbarn im Jahr 2018 auflösten.
Erstes Derby im neuen Stadion
Heute stand das erste Brabantse Derby im erst im März eröffneten GS Staalwerken Stadion an, und so zog es mich nach 23 Jahren mal wieder nach Helmond. Die Ticketfrage gestaltete sich als erstaunlich einfach - nach einer freundlichen mail legte Helmond eine Karte für mich zurück, die mit 29 Euro allerdings auch nicht gerade billig war.
Dummerweise lag mein Platz genau zwischen den beiden Fanblöcken - im neuen Stadion stehen Heim- und Gästefans auf derselben Seite, auch, weil es nur die zwei Tribünen auf den Längsseiten gibt. Für das hübsch anzusehende Helmond-Intro bewegte ich daher meinen Popo ein wenig Richtung Eckfahne, bekam so aber nur einen Blick aus der Ferne auf die Bengalos der etwa 150, fast komplett in blauen Maleranzügen erschienenen Gäste.
2976 Zuschauer
Die Helmond-Ultras gaben schon vor Anstoß gut Gas - auch, weil direkt vor der Kuve ein eigener DJ den Block beschallt. Natürlich mit Non-Stop-Techno-Geballere, wie es sich für die Niederlande gehört. Aber, was soll ich sagen - der Mob ging drauf ab.
2976 Zuschauer füllten den 3600 Fans fassenden Neubau nicht ganz - die eher geringe Kapazität ist also gut gewählt. Modern ist das Ding natürlich trotzdem geworden, hebt sich durch die Streben an der Außenfassade, die Flutlichtmasten und die Illumination hinter den Toren aber zumindest ein wenig vom Einheitsbrei des Landes ab. Vom alten Stadion De Braak, das direkt nebenan lag, ist übrigens quasi nichts mehr zu sehen.
Notfall nach Schlusspfiff
Gekickt wurde auch: Kurz nach einem Feuerwerk, das außerhalb des Stadions gezündet wurde, ging Helmond in Führung. Es war einer von nur wenigen Höhepunkten in einem äußerst schwachen Spiel - am Ende jubelte der Heimblock, natürlich zu lauter Bumsmusik.
Mehr als eine Stunde nach dem Spiel kam es wohl noch zu einem
medizinischen Notfall. weil ein Helmond-Fan von einer Tribüne fiel und sogar ein Rettungshubschrauber auf dem Rasen landen musste.
