Station 3: Der Hennes-Weisweiler-Weg. Weisweiler selbst hat diesen noch eingeweiht. Überhaupt hat der Meistertrainer seine Heimat Lechenich, wo er als Kind für den VfB spielte und nach dem Krieg als Spielertrainer wirkte, auch in New York oder Barcelona nie vergessen – auch wenn seine Herkunft in Köln durchaus skeptisch gesehen wurde. "Bauer haben sie mich genannt. Und das war eigentlich nicht abwertend, nicht beleidigend gemeint. Du bist der Junge vom Dorf, sollte das heißen", schrieb er kurz vor seinem Tod.
Von besagtem Weg sind es nur noch wenige Schritte bis zu Station 4, dem Hennes-Weisweiler-Sportpark. Seit 2015 trägt die Anlage den Namen des berühmten Sohnes der Stadt, der am Eingang auf einer Bande auch abgebildet ist – mit DFB-Pokal und Meisterschale in der Hand. Als FC-Trainer also – aber gut, was will man in dieser Gegend auch erwarten? Höchstens vielleicht, dass im Wikipedia-Artikel zum Verein mal jemand aus "Weißweiler" ein "Weisweiler" macht...
Hausherr im besagten Sportpark ist der SC Germania Lechenich, der aktuell in der Bezirksliga gegen den Abstieg kämpft. Auf den ersten Blick gibt es sogar eine Tribüne, die bei genauerem Hinsehen indes gar keine ist. Heißt: Vereinsheim, Umkleiden, Schiedsrichterraum etc. wurden nur mit einem bogenförmigen Dach versehen, um die nahen Wohnhäuser vor Lärm zu schützen.
Florian Wirtz in der Startelf
Vom Kick bleibt hängen, dass die Gäste mit Florian Wirtz in der Startelf aufliefen – und dass der Stadionsprecher grundsympathisch war. Vor allem, als er Lose zum Verkauf anpries, die "nur eine Mark" kosten, seinen Fehler aber schnell bemerkte: "Ach nee, ich meine: Eine D-Mark" ...(Pause) ... Ach, Quatsch, ein Euro natürlich."
Willi Bobrowski heißt der gute Mann, der sich im Stadionheftchen als "echter Technik-Laie" ausgibt, aber trotzdem Musik auflegt. Eines der wenigen Lieder mit Hennes Weisweiler im Text hatte er wenig überraschend nicht dabei, dafür gab es Folgendes:
Die Setlist von Germania Lechenich
1. Die Atzen - Disco Pogo.
Gar nicht meine Musik. Aber: Mag ich trotzdem. Dinge-linge-ling!
2. Fayan und Dalton - Verliebt in mich.
Siehe oben: Nicht mein Ding, trotzdem ganz gut. Pluspunkte, weil Fayan im Video ein Boca-Shirt trägt
3. Rose & Bruno Mars - ATP.
Kann mein Fünfjähriger mitsingen. Ist das ein gutes oder schlechtes Zeichen? Ich mags nicht.
4. Blackpink - Jump.
"Blackpink ist eine südkoreanische Girlgroup der dritten K-Pop-Generation", sagt Wikipedia. Aha. Fällt unter Lärmbelästigung.
5. Stephanie Schulte - I'm Good (Blue)
Fand schon das Original von Eiffel 65 gar nicht mal so gut. Den Abklatsch leider auch nicht.
Fazit:
Ach, Willi, es fing gar nicht mal so schlecht an. Leider kam dann nicht mehr viel. Macht leider nur ne 4. Zum
Gesamtstand
