Der heimische Klub verfügt nicht gerade über eine glorreiche Vergangenheit, spielt seit 2019 aber immerhin fünftklassig. Bekannt ist RAS Jodoigne wohl vor allem, weil der junge Marc Wilmots hier von 1980 bis 1985 kickte und erst mit 16 Jahren weiter zog. Beachtlich zudem die niedrige Stamnummer 199, die wie so oft in Belgien auch auf die Eintrittskarte gedruckt ist.

Seit 1936 spielt der Klub im Stade de la Cabouse, das, nun ja, immerhin über eine kleine Tribüne mit gelben und schwarzen Sitzschalen verfügt. Fast noch interessanter sind die etwas seltsamen Flutlichtmasten, die irgendwie wie Minarette aussehen. Aber vielleicht ist da auch die Phantasie mit mir durchgegangen.

Pyro und seltsames Flutlicht

Etwa 50 Zuschauer zahlen die fünf Euro Eintritt für das heutige Testspiel, das eigentlich gegen den FC Ganshoren hätte stattfinden sollen. Der sagte aber wegen zu vieler verletzter Spieler ab, die zweite Mannschaft des RFC Liege sprang ein. Merci dafür.

Etwas überraschend ist sogar ein kleiner Fanblock anwesend, der bei genauem Hinsehen aus drei Personen und vier Zaunfahnen besteht. Und noch überraschender gibt es beim Einlaufen sogar etwas gelben Rauch, später dann ein paar Gesänge und Trommel-Einsatz. Support your local Dorfverein ist hier wohl das Motto, und irgendwie ist mir das ganze arg sympathisch. Ich könnte jetzt googeln, ob im Ligabetrieb noch etwas mehr los ist, aber darauf habe ich keine Lust :-)

Am Ende heißt es 3:1, und nach einem langen Tag in Belgien warten nur noch 160 Kilometer auf mich. Fußball kann alles.