Umso ärgerlicher, dass ich den Kollegen Stefan vom Groben Schnitzer erst kurz vor Spielende entdeckte. Und umso lustiger, dass ich eine Ausgabe eben jenes formidablen Fanzines in der Popotasche hatte und dem Autoren stolz vor die Nase halten konnte. Da nimmt man einmal ein Heft mit ins Stadion und begegnet prompt dem Macher - Zufälle gibt's...

Das Stadion Velbert löst nach 51 Jahren das Stadion zur Sonnenblume ab. Letzteres hatte zwar einen der schönsten Namen wo gibt, war aber nicht mehr wirklich gut in Schuss. Und da die SSVg durchaus in Richtung Regionalliga blickt - wo sie bis 2016 auch insgesamt drei Jahre kickte - musste eine neue Anlage her.

Diese ist eigentlich ganz gut gelungen: Die Tribüne mit dem "Velbert"-Schriftzug in den Sitzschalen macht durchaus was her, und gegenüber finden sich ausreichend Stufen zum Stehen. Passt. Das Fassungsvermögen von 3000 reicht völlig aus, kann mit einer Nutzung der Stirnseiten aber auch auf 5000 erhöht werden. Was will man mehr?

Seite an Seite Tickets gab es für 8 Euro (Stehplatz) noch ausreichend an der Abendkasse, dann noch schnell die Kontaktdaten hinterlassen - und hinein ins Vergnügen. Durchaus interessant, dass Heim- und Gästefans zumindest heute den gleichen Eingang nutzen und quasi nebeneinander stehen. Dabei hatte Baumberg durchaus ein paar Anhänger mitgebracht, dennoch war die Athmosphäre durchweg friedlich. Für "Risikospiele" gibt es freilich auch noch einen abgetrennten Gästeblock.

Als Zuschauerzahl wird - immerhin - 415 durchgegeben, auf fussball.de sind 380 gemeldet - sucht euch was aus. Der Haufen im Heimblock macht dabei mit drei Schwenkfahnen und vereinzelten Gesängen auf sich aufmerksam, was wohl auch an dem Spiel liegt: Schon zur Pause führt Velbert völlig verdient mit 3:0. Dann jedoch wechselt der Trainer sein unfassbar starkes Offensivduo aus. Um ein Haar wäre das schief gegangen, doch mehr als zwei Tore gelingen Baumberg nicht mehr.

Bleibt - endlich mal wieder - der Blick auf die Stadionmusik:

Die Setlist der SSVg Velbert:

1. Bellini - Samba De Janeiro. Quasi ein Klassiker - auch bei der Stadion-Musik. Joa, schon okay zum warm werden.
2. Opus - Live Is Life. Ein Ösi-Band mit Pornobalken-Sänger stürmt die Charts in UK (Platz 6) und USA (Platz 32). Irgendwie cool.
3. ??? - Wir sind die SSVg. Leider eine ziemliche 08/15-Vereinshymne. "Blau und Weiß sind deine Farben" usw. usf. Gähn.
4. ATC - Around the world. Der Refrain geht so: "La la la la la, la la la la la la la, la la la la la, la la la la la la la". Trotzdem gut :-)
5. ??? - You'll never walk alone. Eine nicht identifizierbare Version von YNWA - leider nicht gerade die beste.
6. John Miles - Music. Ein absolutes Meisterwerk. Fertig.
7. Van Halen - Jump. Einen Tag nach dem Tod von Eddie Van Halen - wenn das Absicht war, dann großen Respekt an den DJ!
8. LA Vision & Gigi D'Agostino - Hollywood. Scheiß auf Hollywood. Weg damit.
9. ATC - Around the world. La la la la la! Schon wieder?
10. Rocky Sharpe & The Replays - Rama Lama Ding Dong. Puuuh... finde ich ganz furchtbar.

Fazit: Stark angefangen, stark nachgelassen. Für "Music" und den hoffentlich beabsichtigten Van-Halen-Tribut gibt's aber ne 2-. Zum Gesamtstand .