Eintracht Gelsenkirchen - Genclerbirligi Resse II 10:0 (27.05.2018, Kreisliga A)
   
   
    
     
      
      
       
        Im März 1965 geriet Borussia Mönchengladbachs erstmaliger Bundesliga-Aufstieg noch einmal kurz in Gefahr. Durch ein 2:2 in Gelsenkirchen verlor die Fohlenelf um Jupp Heynckes und Günter Netzer die Tabellenführung in der Regionalliga, schaffte anschließend aber mit einem Endspurt von 13:1 Punkten souverän den Einzug in die Aufstiegsrunde (wozu freilich auch Rang zwei gereicht hätte). Gegner bei jenem Punktverlust war indes nicht Schalke 04, wie man im ersten Moment glauben könnte, sondern Eintracht Gelsenkirchen. 
	
	
		Ort des Geschehens war allerdings nicht, wie an dieser Stelle zunächst zu lesen gewesen war, das heute besuchte Südstadion - das wurde nämlich erst 1967 eröffnet, sondern das Stadion am Südpark. Die je nach Quelle 18.000 bis 20.000 Zuschauer gegen Borussia bedeuten immerhin den "ewigen" Zuschauerrekord des heute nicht mehr existenten Stadions.
        
        
        
       
       
        Die Eintracht wiederum fusionierte schon 1973 mit der
        
         STV Horst-Emscher, später verschwand auch aus dem Namen und wurde erst 1997 zu neuem Leben erweckt - durch eine Umbenennung von SV Fortuna Gelsenkirchen.
        
         
          21.680 Plätze im weiten Rund
         
         
          Immerhin spielt so tatsächlich wieder Eintracht Gelsenkirchen im alten Südstadion, ganz so wie früher. Allerdings nur noch in der Kreisliga A. Nun ja. Und in einem Stadion, das langsam zerfällt. Als die Stadt Gelsenkirchen im März sämtliche 20.000 Stehplätze mit einem Gitter absperrte, beschwerte sich der Klub
          
           lautstark
          
          . Aber mal ehrlich: Die Stufen sind schon arg windschief. Die "Stolpergefahr", vor der auf Schildern gewarnt wird, ist wahrlich gegeben.
          
          
         
        
        
       
       
        Dennoch bleibt das Erscheinungsbild imposant. Nach dem Durchschreiten der ebenfalls stattlichen Eingangtore öffnet sich der Blick auf ein "Schüsselchen" mit zahlreichen, zum Teil stark überwucherten Stufen, und eine fette Tribüne gibt es auch noch. 21.680 Plätze bietet das Stadion insgesamt - für die Kreisliga A ein "wenig" viel.
        
         
          Anpfiff mit Verspätung
         
         
          Die heutige Zuschauerzahl ist mit 10 dann auuch noch optimistisch gerechnet. Der kleine Haufen wird auch noch auf eine Geduldsprobe gestellt: Kurz vor dem geplanten Anstoß endlädt sich ein heftiges Gewitter, das einfach nicht enden will. Es dauert und dauert, und im Kopf überlege ich schon, ob ich vom kurz zuvor an selber Stelle ausgetragenen Spiel der zweiten Mannschaft 45 Minuten gesehen habe. Mit 40-minütiger Verspätung geht es dann doch noch los, auch wenn am dunklen Horizont immer wieder Blitze zucken. Glück gehabt.
          
           Das Spiel der beiden türkisch geprägten Teams hat für die Tabelle keine Bedeutung mehr, Tore fallen dennoch nicht zu knapp. Bis zur 40. Minute steht es nur 1:0, am Ende jedoch fällt der Sieg sogar zweistellig aus. Alles in allem also ein unterhaltsamer Nachmittag in einem Stadion, das ein wenig aus der Zeit gefallen zu sein scheint und wie die Eintracht die besten Tage längst hinter sich hat. Wer weiß, wie lange hier überhaupt noch gespielt werden kann....